
" O S T_I D " - R Ä U M E ZUR O S T D E U T S C H E N I D E N T I T Ä T S F I N D U N G
Im Osten Deutschlands erleben wir momentan „Aufbrüche“. Einerseits suchen immer mehr Menschen nach ihrer Identität, andererseits wird das kollektive Trauma der SED-Diktatur spürbarer. Jetzt braucht es Räume, um in einem geschützten Rahmen individuell und zugleich kollektiv Erlebtes zu verarbeiten und zu verdauen, um eine Identitätsfindung zu unterstützen.
Der Verein Limus-Zukunftsschmiede entwickelte verschiedene Formate, um diesbezüglich Gruppenprozesse zu begleiten:
Geschehenes kann mitgeteilt werden, Menschen fühlen sich gehört, gesehen und lernen, die Vergangenheit zu akzeptieren und zu würdigen. Die Basis bilden traumasensible, dialogische, achtsamkeitsbasierte und meditative, kreative Elemente.
Folgende Formate wurden modellhaft konzipiert, erprobt und sind übertragbar an andere Orte.
1. Monatliches Erzählcafe „Auf-Bruch-Ost“: Menschen, die im Osten Deutschlands leben, erzählen ihre
Lebensgeschichte. Vorbereitend wird ein 2stündiges Interview geführt. Im zweiten Teil des Abends kann durch ein
moderiertes Gespräch an Cafe-Tischen ein Bezug zum eigenen Leben hergestellt werden.
2. Gesprächskreis ehemaliger Wochenkrippenkinder (online): im 5-6wöchentlichen Rhythmus treffen sich die
TeilnehmerInnen, um Anliegen ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu besprechen. Im Focus stehen der Umgang
mit Bindungsstörungen, Aufklärung der Öffentlichkeit über die Folgen dieser Art der Kinderbetreuung in der DDR,
sowie gegenseitige Ermutigung und Erfahrungsaustausch.
3. Begleitprogramm zur Ausstellung: "Frauen im geteilten Deutschland" gemeinsam mit dem Kunstverein art der stadt
Bearbeitung des Themas gewählt wurden: Holzbildhauerworkshop, Erzählcafe, Frauenbegegnungstag, sowie
Dialogangebote direkt zur Ausstellung.
4. Ein 1,5 Tagesworkshop „mein Potential-meine ostdeutsche Herkunft“: der Schwerpunkt liegt auf der Prägung der
Herkunftsfamilie, den individuellen Einflüssen und Ereignisse der Vor-bzw. Nachwendezeit, um anschließend das
Potential zu heben, welches daraus erwachsen ist.
5. Biografiekurs "OST_ID": ein 6-teiliger Kurs vertieft die obengenannten Gruppenprozesse, stellt den Bezug zwischen Vergangenheit und Gegenwart, aber auch einen Ausblick in die Zukunft her und arbeitet detailliert an
Themenschwerpunkten der eigenen Lebensgeschichte in einem geteilten und wiedervereinten Deutschland. Das
kollektive Erlebte macht den Facettenreichtum der Entwicklung in Ostdeutschland sichtbar und bewirkt bei den Teilnehmenden eine Bewusstwerden von Mustern, Prägungen aber auch der gewonnen Resilienz.
6. Ein 1 Tagesworkshop „2. Generation Ost trifft 3." : in diesem Dialograum, findet ein Austausch zwischen der
2.Generationen Ost (Geburtsjahrgänge 1952-1974 ) und den Wendekindern (1975 bis 1985) statt, der familiär oft
schwierig bis unmöglich ist. Durch die Begegnung wird eine bessere Integration von Erfahrungen möglich, Wissen über Zeitepochen und deren Auswirkungen kann vermittelt werden und ein neues Verständnis kann für einander
entstehen.
7. Ein Wochenend-Workshop „Identität finden im Dialog von Körper, Geschichte und Zukunft“ In diesem Workshop
steht die Suche nach einer innerostdeutsche Identität im Mittelpunkt, die in eine zukünftige gesamtdeutsche
einmündet. Eingeladen sind neben der 2.und 3. Generation Ost auch Folgegenerationen.Sie repärsentieren die
ostdeutschen Zukunftsmöglichkeiten und hinterfragen politische Systeme und Entwicklungen.
Ansprechpartner für das Projekt : Frau Benkert m:baerbel.benkert@limus-zukunftsschmiede.de H.017622831721